Montag, 23. Mai 2011

Finanzielle Unterstützung für den Frankreich-Aufenthalt - Tipps vom DAAD-Experten

„Wie finanziere ich ein Auslandssemester oder Praktikum in Frankreich?“ Diese Frage steht bei vielen weit vorn bei der Entscheidung für oder gegen einen Aufenthalt bei unserem Nachbarn. Neben dem EU-Programm ERASMUS gibt es auch noch zahlreiche weitere Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung.

Erste Anlaufstelle für weitergehende Informationen ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). Der DAAD selbst bietet eine Vielzahl von Programmen für einen Studien- bzw. Forschungsaufenthalt in Frankreich an. So zählt Gabriele von Fircks, Leiterin des Referats Iberische Halbinsel, Frankreich, Benelux-Länder beim DAAD, eine Vielzahl von Programmen auf, darunter Studienstipendien für Studierende sowie Graduierte aller wissenschaftlichen Fächer, Studienstipendien für Künstler, Musiker und Architekten sowie Forschungsstipendien für Doktoranden und Postdoktoranden. „Grundsätzlich stehen unsere Stipendien allen Studierenden aller Fachrichtungen offen“, so von Fircks. Ein Überblick der Förderprogramme findet sich hier.

Der DAAD unterstützt jedoch nicht nur bei einem Studienaufenthalt, sondern bietet auch Unterstützung für Praktika an, allerdings nur in begrenztem Rahmen. So können Praktika in deutschen Auslandsvertretungen, in deutschen Schulen im Ausland oder an Deutschen Geisteswissenschaftlichen Instituten im Ausland gefördert werden. Wer ein Praktikum in internationalen oder EU-Institutionen und ausgewählten Nichtregierungsorganisationen anstrebt, sollte sich das Carlo-Schmid-Programm genauer ansehen. Mit dem RISE Programm werden Praktika in ausländischen (also auch französischen) Forschungseinrichtungen und Hochschulen unterstützt. Außerdem vergibt der DAAD Jahresstipendien für Aufenthalte, bei denen ein Studien- mit einem Praxissemester verbunden wird.

Doch wer sich eine finanzielle Förderung seines Auslandsaufenthaltes sichern will muss selbst aktiv werden. „Für die Bewerbung sind eine Reihe von Unterlagen notwendig, wie etwa Beschreibung des Studien- bzw. Forschungsvorhabens, ein Motivationsschreiben für den Aufenthalt in Frankreich, Zeugnisse etc., so Frau von Fircks. „Bei der Auswahl geht es in erster Linie um die Qualität des Antrags, deshalb sollten sehr gute Zeugnisse und Studienleistungen sowie fundierte Studien- bzw. Forschungsvorhaben eingereicht werden. Aus diesem Grund können leider nicht alle bei uns eingehenden Bewerbungen positiv beschieden werden.“

Im vergangenen Jahr startete das Stipendienprogramm PROMOS (Programm zur Steigerung der Auslandsmobilität von deutschen Studierenden). In dessen Rahmen werden Stipendien für kurzfristige Aufenthalte von bis zu 6 Monaten für Studierende bereitgestellt. Diese Förderung wird jedoch von den Hochschulen selbst vergeben . Gabriele von Fircks erläutert, wie PROMOS funktioniert: „DAAD-Programme, die letztes Jahr in das Programm PROMOS überführt wurden, sind z.B. die Förderung von Sprachkursen, Fachkursen, Studienreisen, Kurzstipendien für Praktika, Semesteraufenthalte oder auch kurzfristige Aufenthalte für Abschlussarbeiten von Studierenden oder zur Anfertigung von Masterarbeiten . In diesen Programmen ist eine Antragstellung beim DAAD nicht mehr möglich. Die Interessenten müssen sich bei ihrer eigenen Hochschule erkundigen, ob eine entsprechende Förderung möglich ist, da die Hochschulen eigene Akzente für die Auslandsmobilität setzen und damit selbst entscheiden können, welche der o.g. Programme sie anbieten.“

Frankreich erfreut sich großer Beliebtheit und belegt beim ERASMUS Studienprogramm Platz zwei. Zu den Gründen, warum sich gerade ein Aufenthalt bei unserem Nachbarn für jeden Studenten lohnen kann, meint die Expertin vom DAAD: „Frankreich ist unser wichtigster Handelspartner. Deutschland und Frankreich sind die wichtigsten Akteure in Europa. Daher sind Kenntnisse der französischen Sprache, der Kultur, der Mentalität sehr wichtig, die nicht bei kurzfristigen Urlaubsaufenthalten in Frankreich erworben werden können. Ein Studienaufenthalt verleiht dafür einen ganz anderen Einblick.“

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